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Aktionsplan: Nachhaltige Beschaffung – Ein Schritt in Richtung Zukunft

3 Minuten Lesezeit

In Zeiten wachsenden Umwelt- und Klimabewusstseins spielt nachhaltige Beschaffung eine zentrale Rolle in der öffentlichen Auftragsvergabe. Der österreichische Aktionsplan für nachhaltige öffentliche Beschaffung („naBe-Aktionsplan“) stellt einen bedeutenden Schritt in diese Richtung dar. Er unterstützt die österreichische Verwaltung dabei, Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und eine klimaneutrale Verwaltung zu fördern.

Hintergründe des naBe-Aktionsplans

Der naBe-Aktionsplan beruht auf einer Initiative der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2003, die alle EU-Staaten zur Entwicklung nationaler Pläne für eine ökologische öffentliche Beschaffung aufforderte. Als Reaktion darauf verabschiedete Österreich am 11. Juli 2010 einen Ministerratsbeschluss, der die Entwicklung eines eigenen Aktionsplans für nachhaltige öffentliche Beschaffung einleitete. Dieser Beschluss verpflichtete die österreichische Regierung zur Integration der drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – ökologisch, sozial und ökonomisch – in die öffentliche Beschaffung.

Ziele des naBe-Aktionsplans

Der naBe-Aktionsplan verfolgt drei zentrale Ziele, die innerhalb des rechtlichen Rahmens des Bundesvergabegesetzes 2018 umzusetzen sind:

  1. Nachhaltige Vergabe in Bundesinstitutionen: Alle Bundeseinrichtungen sollen nachhaltige Beschaffungskriterien in ihren Vergabeverfahren berücksichtigen.
  2. Harmonisierung der Kriterien: Die Kriterien für nachhaltige öffentliche Beschaffung sollen bundesweit einheitlich angewendet werden.
  3. Vorreiterrolle Österreichs: Österreich soll eine führende Position bei der nachhaltigen öffentlichen Beschaffung in der EU einnehmen.

Umsetzung nachhaltiger Beschaffung

Das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) koordiniert die Realisierung des naBe-Aktionsplans. Dabei arbeitet es eng mit verschiedenen Partner:innen zusammen, darunter die Bundesbeschaffung GmbH (BBG), die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), der Bund, die Länder, Städte und Gemeinden sowie NGOs und wissenschaftliche Einrichtungen. Diese Zusammenarbeit ermöglicht eine umfassende und effektive Implementierung des Aktionsplans.

Nach der Evaluierung und Überarbeitung des naBe-Aktionsplans im Jahr 2021 wurden 16 Produktgruppen definiert, für die spezifische Nachhaltigkeitskriterien gelten. Diese Kriterien sind in einem kompakten Katalog zusammengefasst und dienen als Leitfaden für die öffentliche Beschaffung.

Die naBe-Plattform als zentrale Anlaufstelle

Um die Ziele des naBe-Aktionsplans effektiv umzusetzen, wurde im Jahr 2019 in Zusammenarbeit mit der BBG die naBe-Plattform ins Leben gerufen. Diese Servicestelle für nachhaltige öffentliche Beschaffung unterstützt Auftraggeber:innen bei der Umsetzung der naBe-Kriterien und beantwortet Fragen rund um den Aktionsplan. Die naBe-Plattform koordiniert zudem Arbeitsgruppen zur Weiterentwicklung der naBe-Kernkriterien und organisiert Fachveranstaltungen, um das Bewusstsein und das Wissen rund um die nachhaltige öffentliche Beschaffung zu stärken.

Quelle:

Umsetzung des naBe-Aktionsplans