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Zugang schaffen: Optimale Beteiligung von KMU

2 Minuten Lesezeit

Jedes Jahr werden Aufträge in Milliardenhöhe an Unternehmen vergeben. Große Aufträge bergen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) finanzielle Risiken, weshalb sie zögern, sich an öffentlichen Ausschreibungen zu beteiligen. Ist diese Zurückhaltung gerechtfertigt?

Unter KMU versteht man eigenständige Unternehmen mit einem Umsatz von bis zu 50 Millionen Euro und maximal 250 Mitarbeiter:innen. In Österreich machen KMU fast 100 Prozent aller heimischen Unternehmen aus. Obwohl es grundsätzlich Unternehmen jeder Größe offensteht, an Vergabeverfahren teilzunehmen, führt die starke Konkurrenz oft dazu, dass kleinere Betriebe ihre Möglichkeiten nicht voll ausschöpfen.

Maßnahmen zur Förderung von KMU

Um ein ausgewogeneres Wettbewerbsumfeld zu schaffen und KMU stärker einzubinden, teilen Auftraggeber:innen größere Projekte häufig in kleinere Lose auf. Die Unterteilung einer Leistung in mehrere Teilleistungen fördert die regionale Wirtschaft und ermöglicht es auch kleineren und mittleren Unternehmen, von den Vergabemöglichkeiten zu profitieren.

Beispiel: Ein Elektriker erhält die Möglichkeit, an einem größeren Bauprojekt teilzunehmen. Hierbei müsste er grundsätzlich auch die Maler-, Schlosser- und andere Bauarbeiten koordinieren und ausführen. Statt das gesamte Projekt als Paket zu vergeben, kann es in Teillose aufgeteilt werden.

Die Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen ist ein zentraler Grundsatz in der Gestaltung von Vergabeverfahren, die so angelegt sein sollen, dass eine Teilnahme dieser Unternehmen möglich ist. Das Gesetz normiert außerdem, dass insbesondere KMU bei nicht offenen Verfahren und Verhandlungsverfahren ohne Bekanntmachung zu berücksichtigen sind. Öffentliche Auftraggeber:innen haben die aufzufordernden Unternehmen so häufig wie möglich zu wechseln.

Vorteile für KMU

Kleinere Unternehmen eignen sich besonders für Direktvergaben, da der Auftragswert die Grenze von 100.000 Euro nicht überschreiten darf. Ein Vorteil dieser Vergabemethode liegt in den weniger strengen formalen Anforderungen.

Seit der Umstellung auf das verpflichtende elektronische Vergabeverfahren (eVergabe) profitieren vor allem KMU von der Effizienz sowie Kosten- und Zeitersparnis.

Ausschreibungen von Gemeinden oder anderen lokalen Rechtsträgern sind für kleine und mittlere Unternehmen besonders interessant, da sie oft kleinere Projekte in der näheren Umgebung vergeben. Große Unternehmen sind selten an kleineren Aufträgen interessiert, da diese weniger gewinnbringend sind.